Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) behaupten, dass in den Impfungen „ausschließlich die Inhaltsstoffe verwendet werden, die sie benötigen, um so sicher und wirksam wie möglich zu sein.“ Der Star in jedem Impfstoff ist der „aktive“ Inhaltsstoff, der eine Antikörperreaktion hervorrufen soll.

Aber auch die anderen, vermeintlich „inaktiven“ Inhaltsstoffe – die so genannten Hilfsstoffe – spielen eine bedeutende und in vielen Fällen riskante Nebenrolle.

In Studien über zugelassene Impfstoffe wurden zahlreiche Probleme mit diesen sekundären Inhaltsstoffen festgestellt. Dazu zählen Adjuvantien wie Aluminium, Konservierungsmittel wie Thimerosal und Stabilisatoren wie Gelatine. Hinzu kommt, dass in Impfstoffen DNA-Reste von Zelllinien enthalten sind, die im Herstellungsprozess verwendet wurden, sowie offengelegte und nicht offengelegte Kontaminanten.

Mit der Entwicklung von drei experimentellen COVID-Impfstoffen, die in den USA für den Notfalleinsatz zugelassen sind, haben die Hersteller in den USA neue primäre Inhaltsstoffe eingeführt, darunter Messenger- bzw. Boten-RNA (mRNA) in den Impfstoffen von Pfizer und Moderna sowie einen Adenovirus-Vektor im Impfstoff von Johnson & Johnson (J&J).

Darüber hinaus haben die Impfstoffhersteller diese neuen primären Inhaltsstoffe in noch nie dagewesener Weise mit „inaktiven“ Hilfsstoffen gebündelt – Polyethylenglykol (PEG) im Fall der mRNA-Impfstoffe und Polysorbat 80 im Impfstoff von J&J.

PEG und Polysorbate sind sich in ihrer Struktur ähnlich und werden manchmal auch in einer PEG-Polysorbat-80-Mischung kombiniert, die„im Wesentlichen die von (…) reinem PEG entspricht.“ Vor der Coronakrise wurden beide Wirkstoffe bereits wegen der Gefahr einer Auslösung von Kreuz- und unmittelbaren Überempfindlichkeitsreaktionen, einer Art„übertriebener oder unangemessener“ Immunreaktion bis hin zu Anaphylaxie mit einem Warnhinweis versehen.

Angesichts dessen, dass mindestens 1.689 Empfänger der Pfizer- und Moderna-Impfungen über anaphylaktische oder heftige allergische Reaktionen berichtet haben (Stand: 5. März) und auch zwei Teilnehmer der klinischen Studie von J&J schwere allergische Reaktionen zeigten, wird von einigen Allergieexperten geraten, den Risiken beider Hilfsstoffe mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Überempfindlichkeit gegen strukturell ähnliche Hilfsstoffe

Children’s Health Defense hat sich in seinen Artikeln bereits ausführlich mit den Gefahren befasst, die mit PEG, der Beschichtung des RNA-Transportsystems für Lipid-Nanopartikel in den Pfizer- und Moderna-Impfungen verbunden ist. Zwei aktuelle Studien greifen einige der von uns geäußerten Bedenken auf.

Im Februar berichteten die beiden Ärztinnen und Forscherinnen Mariana Castells (Brigham and Women’s Hospital) und Elizabeth Phillips (Vanderbilt University) in der Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine (NEJM)“, dass vor der Coronakrise „kein anderer Impfstoff mit PEG als Hilfsstoff [ever]breite Anwendung gefunden hat.“ Danach gehen die beiden Autorinnen auf die Nachweise ein, die PEG mit Anaphylaxie in Verbindung bringen, und weisen darauf hin, dass sie eine „versteckte Gefahr“ darstellen könnten.

Tatsächlich hat der führende Beamte der Food and Drug Administration (FDA), Peter Marks, im Dezember eingeräumt, dass PEG der „Übeltäter” sein könnte, der für die nach der COVID-Impfung beobachteten Anaphylaxien verantwortlich ist.

Wenngleich Castells und Phillips konstatieren, dass die Risiken einer Anaphylaxie bei mit Adenoviren vektorisierten Impfstoffen, die mit Polysorbat 80 formuliert sind – darunter der von J&J – „derzeit nicht bekannt“ sind, veröffentlichten Phillips und andere Vanderbilt-Kollegen Mitte 2019 eine Arbeit (im Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice), in der sie von einer verblüffenden Entdeckung berichteten.So treten unmittelbare Überempfindlichkeiten gegen Polyethylenglykole und Polysorbate „häufiger auf, als bisher von uns erwartet.“

In dieser Arbeit warnten Phillips und ihre Kollegen ihre Fachkollegen ferner davor, dass die Ähnlichkeiten zwischen Polysorbaten und PEG zu einer kreuzreaktiven Überempfindlichkeit führen können, die in der klinischen Praxis „wahrscheinlich nicht erkannt wird.“

Im Gegensatz zu den PEG, die erstmals als Impfstoff-Hilfsstoffe eingesetzt werden, sind Polysorbat-Tenside (Polysorbat 80 oder 20) bereits in zahlreichen zugelassenen Impfstoffen enthalten – darunter Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten, Hepatitis A und B, Grippe und Rotaviren, Meningo- und Pneumokokken, Gürtelrose und Gardasil 9.

Beunruhigend ist, dass in den Packungsbeilagen fast aller dieser Impfstoffe Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen als dokumentierte Nebenwirkungen angegeben sind, die spezifischen Auslöser jedoch nicht näher erläutert oder zumindest angedeutet werden.

Die Verwendung von Polysorbat 80 in Impfstoffen wirft noch weitere Bedenken auf, die bislang nicht ausreichend beachtet wurden, wie u. a. die Fähigkeit des Wirkstoffs, die Blut-Gehirn-Schranke zu überwinden, und mögliche Hinweise auf eine krebserregende Wirkung in Tierversuchen.

Die Rätsel um die Sensibilisierung

Eine allergische Sensibilisierung ist eine komplizierte Angelegenheit, die selbst Allergologen nicht vollständig verstehen. Es gibt nach wie vor Fragen bezüglich des Mechanismus der Sensibilisierung auf PEG (und folglich auch auf Polysorbate).

In ihrem Papier von 2019 schildern Phillips und ihre Co-Autoren zwei Fallstudien über wiederholte Exponierungen mit PEG-haltigen Therapeutika (Koloskopiepräparate und Kortikosteroide), sowie berufliche Exponierungen mit glykolhaltigen Hydraulikflüssigkeiten. In beiden Fällen führten diese Exponierungen zu einer Kreuzreaktion mit Polysorbaten.

Bei der letzten Exponierung mit PEG verlor der erste Patient das Bewusstsein, „schlug mit dem Kopf ein Loch in die Trockenbauwand“ und verbrachte nach einem drastischen Blutdruckabfall auf 60/20 eine Nacht in der Notaufnahme. Anschließende Hauttests zeigten eine positive Reaktion auf Polysorbat-80-haltige Produkte, darunter ein Kortikosteroid (Triamcinolonacetonid) und Augentropfen sowie ein Pneumokokken-Impfstoff.

Beim zweiten Patienten war das Szenario ähnlich: Er wurde nach der Exponierung mit PEG in bedrohlichem Maße hypoton, landete in der Notaufnahme und hatte einen positiven Allergie-Hauttest auf das gleiche polysorbathaltige Kortikosteroid.

Beide Fallstudien weisen auf eines der zentralen Probleme mit PEG und Polysorbaten hin: Sie sind überall präsent und bieten somit zahlreiche Möglichkeiten der Sensibilisierung. So werden PEG in Medikamenten, Kosmetika, Körperpflegeartikeln wie Zahnpasta und Shampoo, Darmpräparaten für die Koloskopie und als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt.

Infolge der weit verbreiteten Verwendung von PEG seitens der Industrie wiesen etwa 72 % der im Jahr 2016 analysierten menschlichen Blutproben nachweisbare und mitunter hohe Werte von Anti-PEG-Antikörpern auf, 8 % davon sogar extrem erhöhte Werte, die mit Anaphylaxie in Verbindung gebracht werden.

Für Polysorbate scheint keine vergleichbare Studie vorzuliegen, aber in einer Studie aus dem Jahr 2005 wurde auf Polysorbat 80 als „ubiquitär verwendetes Solubilisierungsmittel, das schwere nicht-immunologische anaphylaktoide Reaktionen auslösen kann“ verwiesen und seine „aktuelle Relevanz als ‘versteckter’ Auslöser“ solcher Reaktionen beschrieben.

Neben ihrem Einsatz in Impfstoffen erlaubt die FDA die direkte Verwendung von Polysorbaten in Lebensmitteln („als Geschmacksverstärker oder Mehrzweck-Zusatzstoff“), lässt aber auch eine „indirekte“ Nutzung als Lebensmittel-Zusatzstoff zu.

Beispiele für einen solchen Einsatz in Lebensmitteln sind die Verwendung als Emulgator in Eiscreme und anderen gefrorenen Desserts, als „Lösungs- und Dispergiermittel“ bei Essiggurken und als „Entschäumungsmittel“ bei Hüttenkäse. In der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie kommen Polysorbate großzügig in Hautprodukten und Make-up zum Einsatz.

Das 2019 veröffentlichte Papier von Phillips enthält eine Übersicht über Medikamenten-Hilfsstoffe. In der Analyse haben die Autoren 1.155 von der FDA zugelassene Medikamente identifiziert, die PEG 3350 (eine PEG-Art) als aktiven oder inaktiven Bestandteil enthalten, am häufigsten in „Filmtabletten, topischen Gelen und parenteralen [intravenous or injected]Steroiden.”

Darüber hinaus enthalten etwa sechsmal so viele von der FDA zugelassene Medikamente (N=6.821) Polysorbat 80 (entweder als aktiver oder inaktiver Bestandteil), meist in denselben Produktarten und in Impfstoffen.

Empfehlungen ignoriert

Vertreter des CDC behaupten, dass Anaphylaxie nach einer COVID-Impfung ein„seltenes Ereignis“ ist. Castells und Phillips berichten jedoch in ihrem NEJM-Artikel aus dem Jahr 2021, dass „die Inzidenz von Anaphylaxie im Zusammenhang mit dem SARS-Cov-2 mRNA-Impfstoff von Pfizer etwa zehnmal so hoch zu sein scheint wie die Inzidenz, die bei allen früheren Impfstoffenangegeben wurde.“

Sie weisen auch darauf hin, dass eine „vorbestehende Sensibilisierung auf eine Komponente des Impfstoffs“ (z. B. einen PEG- oder Polysorbat-Hilfsstoff) für die Art der beobachteten Reaktionen verantwortlich sein könnte.

Wichtig ist, dass sie nicht nur empfehlen, dass Patienten, bei denen nach einer Pfizer- oder Moderna-Impfung eine Anaphylaxie aufgetreten ist, jede weitere Exponierung mit PEG-formulierten mRNA-Impfstoffen, sondern auch „alle PEG- und injizierbaren Polysorbat-80-Produkte“ meiden sollten.

Beunruhigenderweise ignoriert die CDC diese umsichtige Empfehlung. Im Gegenteil: Die CDC erwähnen das Problem der potenziellen PEG-Polysorbat-Kreuzreaktivität nicht und empfiehlt laut einem CNBC-Bericht vom 1. März, „dass Menschen, die auf die erste Dosis des Pfizer- oder Moderna-Impfstoffs allergisch reagieren, stattdessen den J&J-Impfstoff erhalten könnten.”

Auf ihrer Webseite, die „Informationen über COVID-19-Impfstoffe für Menschen mit Allergien“ bereitstellt, raten die CDC Menschen, die eine schwere oder unmittelbare allergische Reaktion auf „einen Bestandteil eines mRNA-COVID-19-Impfstoffs” hatten, davon ab, sich mit den Impfstoffen von Pfizer oder Moderna impfen zu lassen, und warnen Personen, die eine schwere oder unmittelbare allergische Reaktion auf einen Bestandteil des COVID-Impfstoffs von J&J zeigten, davor, eine weitere Dosis davon zu erhalten.

Allergieexperte Scott Commins von der Universität North Carolina in Chapel Hill hält die Impfung von J&J für die „überwältigende Mehrheit der Menschen mit Nahrungsmittel- oder Umweltallergien für sicher.“ Commins räumt zwar ein, dass Polysorbate mit „sehr seltenen allergischen Reaktionen“ in Verbindung gebracht werden, vertritt aber, da sie so häufig vorkommen, die Meinung, dass „Menschen mit einer Empfindlichkeit gegenüber Polysorbat bereits darüber Bescheid wissen könnten.“

Allerdings veranschaulichen die Äußerungen einer Privatperson, die einen Bericht von STAT News vom Januar über impfstoffbedingte allergische Reaktionen kommentierte, die Schwierigkeiten, die Bürger möglicherweise haben, diese komplexen Zusammenhänge zu verstehen:

„Ich leide an Krebs im 4. Stadium, medikamentös induziertem Diabetes, Asthma (…). Jetzt möchte ich mich gerne impfen lassen, hatte aber schon leichte bis anaphylaktische Reaktionen auf Medikamente. Bei einigen, wie z.B. Kontrastmittel mit Jod, kam es plötzlich zu einer schweren Reaktion, nachdem es jahrzehntelang keine Probleme gab. Vor einigen Jahren reagierte ich heftig auf eine Grippeimpfung (…). Ich weiß nicht, welche Medikamente Polysorbat oder Polyethylenglykol enthalten. Das wäre auf jeden Fall gut, um zu wissen, ob ich möglicherweise gegen Inhaltsstoffe des Impfstoffs allergisch bin.“

Die American Academy of Allergy Asthma & Immunology (AAAAI) schrieb Ende Januar, einen Monat vor der Notfallzulassung des COVID-Impfstoffs von J&J durch die FDA, dass es „keinen Konsens“ darüber gibt, wie die Anamnese eines Patienten mit schweren Reaktionen auf PEG oder Polysorbate vor der Impfung zu bewerten ist, merkte aber an, dass „einige argumentieren würden, [skin] dass ein Test auf den Impfstoff erforderlich ist.”

Auch wenn die Hauttests auf PEG und Polysorbat nicht hundertprozentig sicher sind (falsch-negative Ergebnisse sind möglich), können sie für Menschen hilfreich sein, die sich bezüglich ihres Allergiestatus unsicher sind. Einige Gesundheitseinrichtungen bieten jetzt solche Tests an.

„Wenn der Hauttest positiv ausfällt, ist die Person für die derzeit erhältlichen mRNA-Impfstoffe nicht geeignet“, fügt die AAAAI hinzu und weist darauf hin, dass Hauttests auf Polysorbat-Reaktivität wichtig werden könnten, sollte der J&J-Impfstoff allgemein zum Einsatz kommen.

Alarmierenderweise wird in den Medien der Eindruck erweckt, dass der Impfstoff von J&J keine Allergien auslösen würde, und es wird sogar behauptet, dass „Kliniken ihre Patienten 15 Minuten nach der Impfung nicht auf schwere Reaktionen überwachen müssen.“

Noch ernüchternder ist der Umstand, dass uns Castells und Phillipps daran erinnern, dass die üblicherweise in klinischen Studien beobachteten kerngesunden Personen „möglicherweise nicht die in anderen Bevölkerungsgruppen vorhandene Prädisposition für Nebenwirkungen aufweisen.”

Es wird sich somit erst mit der Zeit zeigen, ob diejenigen, die sich in dem Glauben für die COVID-Impfung von J&J entschieden haben, dass sie keine Allergie auslöst, gut beraten waren.