Trotz der angeblich 95%igen Wirksamkeit des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer-BioNTech gab Pfizer-CEO Albert Bourla am Donnerstag bekannt, dass der Impfstoffhersteller eine dritte Dosis seines Impfstoffs in Erwartung jährlicher Auffrischungsimpfungen testet.

In einer Pressemitteilung erklärte Pfizer, das Ziel sei, die Wirkung einer Auffrischungsimpfung auf die Immunität gegen die COVID-Erkrankung zu verstehen, die von den zirkulierenden und neu auftretenden SARS-CoV-2-Varianten verursacht wird und dass man sich in laufenden Gesprächen mit der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Arzneimittelbehörde über eine klinische Studie zur Erprobung eines modifizierten mRNA-Impfstoffs befinde.

Pfizer-Direktor und Vorstandsmitglied Scott Gottlieb, der auch als ehemaliger FDA-Kommissar für die Zulassung von Impfstoffen zuständig war, sagte gegenüber CNBC, dass der Impfstoffhersteller zwei Wege prüfe, um die Wirksamkeit des COVID-Impfstoffs zu erhöhen.

In der ersten Studie würde 144 Teilnehmern der im Mai letzten Jahres durchgeführten klinischen Phase-1-Studie eine dritte, niedrigere Dosis der aktuellen Rezeptierung mit zwei Dosen verabreicht. In der zweiten Studie werde eine modifizierte Version des bestehenden Impfstoffs getestet, die einen breiten Schutz gegen eine Reihe von COVID-Mutationen bieten soll.

Pfizer hofft, sich auf eine mögliche schnelle Genehmigung des Impfstoffs gegen neue Varianten vorbereiten zu können, die die Entwicklung von Auffrischungsimpfstoffen innerhalb weniger Wochen ermöglich würde. Dieser “regulatorische Weg” sei bereits für andere Infektionskrankheiten wie Influenza etabliert, so der Impfstoffhersteller.

Der Pfizer-Chef hofft, dass eine dritte Dosis die Immunantwort noch weiter verstärkt oder einen Schutz gegen COVID-Varianten bietet.

“Jedes Jahr müssen Sie sich gegen Grippe impfen lassen”, sagte Bourla. “So wird es auch mit COVID sein. In einem Jahr müssen Sie Ihre jährliche Covid-Spritze bekommen, um geschützt zu sein”, sagte Bourla NBC News.

Der COVID-Impfstoff von Pfizer-BioNTech ist noch nicht von der FDA zugelassen, hat aber eine Notfallzulassung (Emergency Use Authorization, EUA) zur Prävention von COVID-19 für die Anwendung bei Menschen ab 16 Jahren erhalten. Der Notfalleinsatz dieses Impfstoffs ist nur zulässig, solange “Umstände vorliegen, die die Genehmigung des Notfalleinsatzes rechtfertigen.”

Die FDA sagte, dass sie bereit sei, Auffrischungsimpfungen auf der Grundlage kleiner klinischer Studien zu genehmigen und dabei Daten darüber zu akzeptieren, wie gut die Impfstoffe das Immunsystem vorbereiten, anstatt auf langfristige Sicherheits- und Wirksamkeitsergebnisse zum Schutz gegen COVID-19 zu warten.

In Erwartung einer anhaltenden Nachfrage nach COVID-19-Auffrischungsimpfungen in den kommenden Jahren erweitert auch Moderna seine weltweiten Produktionskapazitäten. Das Unternehmen plant, zusätzliche Dosen des Impfstoffs, Auffrischungsimpfungen und eine neue Impfstoffgabe in Kombination mit dem aktuellen Impfstoff zu testen, sobald die Behörden grünes Licht geben.

Wie  The Defender vergangene Woche berichtete, gab auch Bill Gates zu Protokoll, dass eine “dritte Spritze” zur Bekämpfung von COVID erforderlich sein könnte.