30Der amerikanische Journalist Glenn Greenwald beschreibt in einem neuen Video die seiner Meinung nach “bizarre Weigerung”, bei Debatten und politischen Maßnahmen im Zusammenhang mit COVID eine angemessene Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.

Die Debatten um COVID beeinhalten eine “extrem irrationale” Komponente, so Greenwald. Er verwendete die Analogie, dass tödliche Autounfälle zwar weltweit die häufigste Todesursache bei Menschen unter 50 Jahren sind, aber niemand für ein Verbot von Autos oder deutlich reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzungen eintritt, obwohl diese Maßnahmen unzählige Leben retten würden.

Warum nicht? Weil wir eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, schlug Greenwald vor.

Greenwald sagte:

“Wir wissen, dass die Politik, für die wir uns entscheiden, nämlich Autos zuzulassen, jedem zu erlauben, Auto zu fahren, den Menschen zu erlauben, 55, 65 oder 75 Meilen pro Stunde zu fahren, dazu führen wird, dass eine große Zahl von Menschen in unserer Gesellschaft getötet wird. Aber wir sind der Meinung, dass die Vorteile, die das Autofahren mit sich bringt – d.h. die Bequemlichkeit, die Möglichkeit, mehr Orte zu erreichen, die wirtschaftlichen Vorteile für uns und unsere Gesellschaft – den Tod dieser Menschen überwiegt.”

Warum benutzen wir bei den Debatten um COVID nicht dieselbe Logik? fragte Greenwald.

In einem kürzlich erschienenen Artikel definierte Greenwald die von der Gesellschaft verwendete Kosten-Nutzen-Analyse als ein Instrument, das “die Projektkosten (Kapital- und Betriebskosten) mit einer breiten Palette von (sozialen) Auswirkungen vergleicht, z. B. reduzierte Reisezeiten, Reisekosten, Auswirkungen auf andere Verkehrsträger, Klima, Sicherheit und Umwelt”.

Die Kosten-Nutzen-Analyse, die von der Gesellschaft routinemäßig angewandt wird, war nie umstritten, so Greenwald – das heißt, bis COVID auftauchte.

Greenwald schrieb:

In den westlichen Demokratien fordern große Teile der Bürger immer mehr, dass jegliche Maßnahmen zur Verhinderung von COVID-Todesfällen, unabhängig von den dadurch entstehenden Kosten, lebensnotwendig sind.

“Also beharrt diese Einstellung darauf, dass wir die Schulen geschlossen halten müssen, um die Ansteckung der Kinder mit COVID zu vermeiden, ungeachtet der horrenden Kosten, die Schulschließungen über 18 Monate oder zwei Jahre allen Kindern aufbürden.”

Greenwald fragte sich, warum wir diese “rationale Risikobewertung in jedem einzelnen Aspekt unseres öffentlichen Lebens” außer bei COVID anwenden.

“Warum werfen wir diese rationalen Rahmenbedingungen über Bord, wenn es um COVID geht?”, fragte Greenwald.

Die Leute wollen, dass wir nichts tun, was zu mehr Todesfällen führt”, so Greenwald. Regierungen auf der ganzen Welt sagen, wir sollten Schulen und Unternehmen schließen und die Menschen in ihren Häusern einsperren – aber sie denken nicht an “die Kosten, die diesen restriktiven Maßnahmen gegenüberstehen” und daran, wie viele Menschenleben das kosten wird.

Wie groß ist der Schaden, den die COVID-Beschränkungen “in emotionaler, psychologischer, entwicklungsbedingter und wirtschaftlicher Hinsicht” verursachen?, fragte Greenwald. “Wo bleibt in der Debatte um COVID die von uns in jedem anderen Bereich durchgeführte Kosten-Nutzen-Analyse?”

Sehen Sie sich das Video hier an: