Ein gesunder 43-jähriger Mann aus Mississippi erlitt einen Schlaganfall, nur Stunden, nachdem er mit dem COVID-19-Impfstoff von Johnson & Johnson (J&J) geimpft wurde. Brad Malagarie, Vater von sieben Kindern, hatte den Impfstoff am frühen Nachmittag erhalten und wurde später von Kollegen bewusstlos an seinem Schreibtisch gefunden, berichtete WSAZ News Channel 3.

„Sie riefen mich und sagten, dass er gerade geimpft worden sei und etwas nicht stimme. Sie waren der Meinung, es sei ein Schlaganfall“, sagte Celeste Foster O’Keefe, Malagaries Tante und Chefin.

Malagarie wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ein Schlaganfall diagnostiziert wurde, nachdem sich ein Blutgerinnsel in seiner linken mittleren Hirnschlagader festgesetzt hatte. O’Keefe erklärte, die Familie sei sich zweifelsfrei sicher, dass der Impfstoff den Schlaganfall verursacht hat.

„Er ist ein junger, gesunder, 43 Jahre alter Mann, und ich dachte sofort an diese Möglichkeit. Und ich sagte mir, man müsse unbedingt dafür sorgen, dass die Ärzte erfahren, dass er den J&J-Impfstoff erhalten hat, und dass das meiner Meinung nach die Ursache für seinen Schlaganfall war“, erklärte sie gegenüber WSAZ.

O’Keefe sagte, dass das einzige Gesundheitsproblem ihres Neffen vor der Impfung hoher Blutdruck gewesen sei, der mit Medikamenten behandelt wurde. Eine Woche nach Erhalt des Impfstoffs liegt Malagarie immer noch im Ochsner’s Medical Center in New Orleans und befindet sich in kritischem, aber stabilem Zustand.

„Er kann nicht mehr sprechen und nicht mehr laufen. Er ist auf der rechten Seite gelähmt. Er weiß, wer wir sind, und er weint, wenn er uns sieht“, sagte O’Keefe.

Die Ärzte können noch keine genaue Prognose für Malagarie geben. Sie sagen aber, dass wahrscheinlich mindestens ein Jahr Reha erforderlich sein wird, wenn er das Krankenhaus verlassen kann, erklärte der lokale Fernsehsender.

Am Dienstag haben die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA den J&J-Impfstoff vorübergehend vom Markt genommen, nachdem bei kürzlich Geimpften seltene Blutgerinnsel aufgetreten waren.

Alle sechs gemeldeten Fälle in den USA waren Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren, bei denen die Symptome sechs bis 13 Tage nach der Impfung auftraten, heißt es in einer Erklärung der FDA und der CDC.

Eine Impfstoff-Empfängerin starb, und ihr Tod wird von den CDC untersucht, gaben Staatsbeamte in Virginia am Dienstag bekannt. Eine weitere Frau befindet sich in kritischem Zustand. Ein CDC-Beamter sagte, dass zwei der sechs Patientinnen aus dem Krankenhaus entlassen worden seien und drei weiterhin im Krankenhaus lägen.

Am Mittwoch gab J&J zwei weitere Fälle von Blutgerinnseln bekannt – ein 25-jähriger Mann erlitt während einer klinischen Studie eine Hirnblutung, und in einem weiteren Fall trat bei einer 59-jährigen Frau eine tiefe Venenthrombose auf.

Laut dem Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) der CDC erfolgten bis zum 1. April 49 Meldungen über Blutgerinnungsstörungen durch den J&J-Impfstoff und 972 Meldungen für alle drei Impfstoffe zusammen, einschließlich Pfizer und Moderna.

Das Advisory Committee on Immunization Practices der CDC kam am Mittwoch zusammen und entschied, die Abstimmung darüber, ob die vorübergehende Unterbrechung der COVID-19-Impfungen mit dem J&J-Impfstoff beendet werden solle, zu verschieben. Somit verlängert sich die Pause, bis weitere Daten zu Blutgerinnseln bei Personen, die den Impfstoff erhalten haben, analysiert wurden. Das Komitee erklärte, man werde sich in einer Woche bis 10 Tagen wieder treffen, um darüber abzustimmen, ob die Pause aufgehoben werden soll oder nicht.