In einem Artikel, der am 7. Februar veröffentlicht wurde, berichtete die Zeitschrift The Exposé, dass „der COVID-19-Impfstoff von Pfizer das Sterberisiko von Kindern um 5100% erhöht“, und zwar basierend auf Daten des britischen Office for National Statistics (ONS).

Das ONS ist der größte unabhängige Produzent amtlicher Statistiken im Vereinigten Königreich, die auch die Impfquote für die COVID-Impfung und die Sterblichkeit nach Altersgruppen umfassen.

Die von The Exposé zitierten ONS-Daten finden sich in Tabelle 9 des Datensatzes mit der Bezeichnung „Deaths occurring between 1 January 2021 and 31 October 2021 edition of this dataset“. Er kann direkt von der ONS-Website heruntergeladen werden .

The Exposé hat in ihrem Artikel einige der ONS-Daten korrekt graphisch dargestellt:

Diagramm: Sterblichkeitsraten
Abbildung 1. Sterblichkeitsraten nach Impfstatus (Alter 10-14)

Wie die obige Tabelle zeigt, ist die Gesamtsterblichkeitsrate bei den doppelt Geimpften tatsächlich 238,7/4,58 = 52-mal höher oder 5,100 % höher als bei den Ungeimpften.

Bevor jedoch irgendwelche Schlussfolgerungen gezogen werden, ist es unerlässlich, die tatsächlichen ONS-Daten genauer zu untersuchen.

Zunächst müssen wir die Gesamtzahl der Todesfälle in jeder Population betrachten. Unter den fast 2,1 Millionen ungeimpften Kindern in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen gab es insgesamt 96 Todesfälle, verglichen mit vier Todesfällen unter 1.678 Kindern in dieser Altersgruppe, die ihre zweite Dosis 21 Tage oder länger vor ihrem Tod erhalten hatten.

Kinder, die nur eine Dosis erhielten oder die innerhalb des 21-Tage-Fensters lagen, wurden nicht in die Untergruppe mit der höchsten Sterblichkeit einbezogen.

The Exposé hat die extremste Untergruppe der Geimpften zum Vergleich herangezogen, um ihre provokante Schlagzeile zu untermauern. Hinzu kommt – obwohl die genaue Todesursache nicht angegeben wird (das ONS unterscheidet lediglich zwischen COVID- und nicht COVID-bedingten Todesursachen), war keiner der vier Todesfälle auf COVID zurückzuführen.

Dies wirft wichtige Fragen auf. Was wäre, wenn die vier bei einem Autounfall ums Leben gekommen wären? Was wäre, wenn sie alle an einer schwerwiegenden chronischen Krankheit gelitten hätten, die vorhersehbar zum Tod führte?

Wir stoßen auf einen wichtigen Störfaktor: Die beiden Kinderpopulationen sind nicht unbedingt vergleichbar.

Es ist anzunehmen, dass Eltern mit Kindern, die an einer schweren Erkrankung leiden, eher eine Impfung für ihre Kinder in Anspruch genommen hätten als Eltern mit gesunden Kindern.

Nach versicherungsmathematischen Tabellen der U.S. Social Security Administration liegt das Sterberisiko eines 10- bis 14-Jährigen in einem gegebenen Jahr bei 1 bis 1,7 von 10.000.

Diese Zahlen sind 2 bis 4 Mal höher als die Sterblichkeitsrate in der ungeimpften Gruppe im ONS-Datensatz, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass diese Gruppe gesünder ist als der Durchschnitt.

Betrachtet man jedoch alle Kinder, die mindestens eine Dosis des Impfstoffs erhalten hatten, so stellt man fest, dass in 27.359 Personenjahren 11 Todesfälle auftraten. Diese Sterblichkeitsrate ist immer noch deutlich höher (fast 9 Mal höher) als bei den Ungeimpften.

Auf der Grundlage des Exakten Tests nach Fischer – eines statistischen Standardtests, mit dem festgestellt werden kann, ob sich die Anteile der Kategorien in zwei Gruppenvariablen signifikant voneinander unterscheiden – besteht eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 1 zu 100.000, dass dieser Unterschied zufällig aufgetreten sein könnte.

Test-Rechner

Was verraten die ONS-Daten über die Wirksamkeit von Impfstoffen?

Wie bereits erwähnt, besteht zwar ein großer Unterschied in der Sterblichkeitsrate zwischen Geimpften und Ungeimpften, doch ist es aufgrund der ONS-Daten nicht möglich, endgültige Schlussfolgerungen über die Sicherheit dieser Impfstoffe zu ziehen, da die Kohorten nicht vergleichbar sind und die Zahl der nicht klassifizierten Todesfälle in einer der Gruppen gering ist.

Untersuchen wir nun, was diese Daten über die Wirksamkeit der Impfungen aussagen können. Wie gut sind die Impfstoffe geeignet, Todesfälle durch COVID in dieser Altersgruppe zu verhindern?

Bei Ungeimpften gab es in 2.121.963 Personenjahren zwei COVID-Todesfälle. Außerdem gab es bei Geimpften zwei COVID-Todesfälle in 27.359 Personenjahren.

Dies bedeutet, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs (vaccine effectiveness VE) = -7,557 % beträgt. Dies liegt daran, dass die ungeimpfte Gruppe 76,57-mal größer ist und die gleiche Anzahl von Todesfällen durch COVID aufweist.

Die Todesfälle in der geimpften Gruppe traten jedoch auf, bevor das Kind eine zweite Dosis erhalten hatte.

Nach der von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) abgesegneten Methodik von Pfizer ist das Produkt zu 100 % wirksam. Dies ist eine direkte Folge davon, dass die Todesfälle erst 14 Tage nach der zweiten Dosis gezählt werden.

Mit „null“ Todesfällen bei den Geimpften und zwei bei den Ungeimpften ist der Impfstoff zu 100 % wirksam bei der Verhinderung des Todes durch COVID.

Vergleicht man hingegen die beiden Gruppen von Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren, so stellt man fest, dass es in den 127.842 Personenjahren der vollständig geimpften Gruppe einen COVID-Todesfall gab, in den 1.587.072 Personenjahren der ungeimpften Gruppe dagegen 18. Daraus ergibt sich eine rechnerische Wirksamkeit des Impfstoffs von nur 31 %.

Was bedeutet das für uns?

Die ONS-Daten geben Anlass zu großer Sorge. Es scheint ein unbestreitbares Sicherheitssignal aus England zu kommen, das über einen längeren Zeitraum genau beobachtet werden muss.

Seltsamerweise schließt der nachfolgende Datensatz des ONS, der Daten bis Ende Dezember 2021 enthält, Kinder in diesen Altersgruppen auffallend aus.

Wo können wir also noch suchen? Die Centers for Disease Control and Prevention haben sich dafür entschieden, die Todesfälle in dieser Altersgruppe nicht nach Impfstatus zu erfassen.

Wir befinden uns in der gleichen misslichen Lage, in die uns die stark fehlerhafte und zu wenig aussagekräftige pädiatrische Studie von Pfizer gebracht hat. Da weniger als 2.200 Kinder beteiligt waren und nur 1.450 den Impfstoff erhielten, konnte die Studie keinerlei Fragen zur Sicherheit oder Wirksamkeit beantworten.

Dr. Eric Rubin, Chefredakteur des New England Journal of Medicine und Mitglied des FDA-Beratungsgremiums für Impfstoffe, räumte ein, dass die Studie keine Informationen lieferte, indem er während einer Anhörung der FDA kurz und bündig erklärte: „Wir werden nie erfahren, wie sicher dieser Impfstoff ist, bis wir anfangen, ihn zu verabreichen. So ist es nun einmal.“

Rubin hat nicht ganz recht. Wir könnten erfahren, wie sicher dieser Impfstoff ist, wenn er und die anderen Mitglieder des Beratungsgremiums verlangen würden, dass vor dem Einsatz des Impfstoffs bei Dutzenden von Millionen von Kindern eine ordnungsgemäß durchgeführte und konzipierte Studie durchgeführt wird.

Wie auch immer – wir haben mit der Verabreichung des Impfstoffs begonnen. Wann werden wir erfahren, wie sicher dieser Impfstoff ist?

Und was noch wichtiger ist: Was sollten wir in der Zwischenzeit tun? Die Impfung der Kinder aussetzen, bis Daten gesammelt und Todesfälle untersucht werden können?

Oder sollen wir den Impfstoff weiterhin an Kleinkindern ab 6 Monaten und älter testen?