Ein am 30. September in der Zeitschrift Eurosurveillance veröffentlichter Artikel wirft Fragen über die Legitimität der “durch Impfung erzeugten Herdenimmunität” auf.

In der Studie wird ein COVID-Ausbruch beschrieben, der sich in einem israelischen medizinischen Zentrum ereignete und rasch unter dem Krankenhauspersonal verbreitete – trotz einer Impfquote von 96 %, der Verwendung von N-95-Operationsmasken durch die Patienten und des Tragens voller persönlicher Schutzausrüstung durch das Personal.

Die errechnete Infektionsrate unter allen exponierten Patienten und dem Personal betrug 10,6 % (16/151) für das Personal und 23,7 % (23/97) für die Patienten – bei einer Impfrate von 96,2 % der Beteiligten (238 geimpfte/248 exponierte Personen).

In der Studie wurde festgestellt, dass wahrscheinlich mehrere Übertragungen zwischen zwei Personen stattfanden, die beide chirurgische Masken trugen; und bei denen in einem Fall eine vollständige PSA, einschließlich N-95-Maske, Gesichtsschutz, Kittel und Handschuhe, verwendet wurde.

Von den 42 Fällen, die bei dem Ausbruch diagnostiziert wurden, waren 38 vollständig mit zwei Dosen des Impfstoffs Comirnaty von Pfizer und BioNTech geimpft, ein Fall hatte lediglich eine Impfung erhalten und drei waren ungeimpft.

Bei den Infizierten handelte es sich um 23 Patienten und um 19 Mitarbeiter. Alle Mitarbeiter erholten sich schnell. Allerdings erkrankten acht geimpfte Patienten schwer, sechs wurden ernsthaft krank und fünf der ernsthaft Kranken starben. Die beiden nicht geimpften Patienten hatten einen milden COVID-Verlauf.

Die Autoren kamen zu folgendem Schluss:

“Diese Mitteilung … stellt die Annahme in Frage, dass hohe Impfraten zu Herdenimmunität führen und COVID-19-Ausbrüche verhindern … Bei dem hier beschriebenen Ausbruch waren 96,2 % der exponierten Beteiligten geimpft. Die Infektion schritt schnell voran (in vielen Fällen traten innerhalb von 2 Tagen nach der Exposition Symptome auf), und die Viruslast war hoch”.

DemArtikel zufolge ging der Ausbruch von einem vollständig geimpften Hämodialysepatienten im Alter von über 70 Jahren aus, der mit Fieber und Husten eingeliefert und in einem Zimmer mit drei anderen Patienten untergebracht wurde.

Der Patient wurde am Aufnahmetag nicht auf SARS-CoV-2 getestet, da seine Symptome fälschlicherweise für eine mögliche Infektion der Blutbahn gehalten wurden, die eine Herzinsuffizienz verstärkte.

Um die Quelle des Ausbruchs zu ermitteln, führten die Forscher eine phylogenetische Analyse der Ganzgenomsequenzen von SARS-CoV-2 durch, die für 12 Fälle des Ausbruchs vorlagen, darunter Personal und Patienten der Stationen A, B und C sowie der Dialyseabteilungen.

Alle waren mit der Delta-Variante infiziert und hingen epidemiologisch und phylogenetischauf mit demselben Ausbruch zusammen, außer einem Fall. Dieser Fall sowie weitere drei Mitarbeiter wurden nicht als Teil des Ausbruchs betrachtet.

“Dies ist eine sehr interessante und wissenschaftlich sehr fundierte Arbeit”, sagte Dr. Brian Hooker, Ph.D., P.E., wissenschaftlicher Leiter von Children’s Health Defense und Professor für Biologie an der Simpson University.

“Die Durchbruchsrate von 96,2 % der geimpften Bevölkerung zeigt, dass der Impfstoff in diesem Fall praktisch nutzlos war, um eine Übertragung zu verhindern”, so Hooker. “Es sollte auch unterstrichen werden, dass die zwei gemeldeten Fälle bei ungeimpften Patienten mild verliefen, während sechs der geimpften Patienten starben.

BioNTech-CEO: Neuer COVID-Impfstoff in 2022 benötigt

Der Leiter von BioNTech – dem deutschen Unternehmen, das gemeinsam mit Pfizer einen COVID-Impfstoff entwickelt hat – sagte, dass Mitte 2022 wahrscheinlich eine neue Formel benötigt wird, um gegen zukünftige Mutationen des Virus zu schützen.

Laut Bloomberg erklärte Ugur Sahin, Mitbegründer und CEO von BioNtech, gegenüber der Financial Times, dass die derzeitigen COVID-Varianten, wie z. B. der ansteckende Delta-Stamm, zwar nicht unterschiedlich genug seien, um die derzeitigen Impfungen umgehen zu können, dass aber neue Stämme auftauchen würden, die Auffrischungsimpfungen und die körpereigene Immunabwehr umgehen können.

“In diesem Jahr ist [a different vaccine] völlig überflüssig, aber Mitte nächsten Jahres könnte die Situation schon wieder anders aussehen”, so Sahin. “Dies ist eine kontinuierliche Entwicklung, und diese Entwicklung hat gerade erst begonnen.”

Laut einer neuen Pre-Print-Studie, die zur Begutachtung eingereicht wurde, verschwinden Impfstoff-Antikörper von Pfizer/BioNTech bei vielen innerhalb von sieben Monaten.

Sechs Monate nach Erhalt der zweiten Dosis des Zweifachimpfstoffs von Pfizer haben viele Empfänger keine durch den Impfstoff induzierten Antikörper mehr, die besorgniserregende SARS-CoV-2-Varianten sofort neutralisieren können, berichtet Reuters.

Die Forscher analysierten Blutproben von 46 gesunden, meist jungen oder mittelalten Erwachsenen nach Erhalt der beiden Dosen und erneut sechs Monate nach der zweiten Dosis.

“Unsere Studie zeigt, dass die Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNtech hohe Mengen an neutralisierenden Antikörpern gegen den ursprünglichen Impfstamm produziert. Aber diese Mengen sinken sieben Monate nach der ersten Dosis um fast das Zehnfache”, so Bali Pulendran von der Stanford University und Mehul Suthar von der Emory University in einer E-Mail an Reuters.

Bei etwa der Hälfte (47 %) aller Probanden waren neutralisierende Antikörper, die eine Infektion gegen COVID-Varianten wie Delta, Beta und Mu verhindern können, sechs Monate nach der zweiten Dosis nicht mehr nachweisbar, wie die Studie ergab.

Neutralisierende Antikörper sind nicht der einzige Schutz des Immunsystems gegen das Virus. Dennoch seien sie “von entscheidender Bedeutung für den Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion”, so Pulendran und Suthar.

Den Forschern zufolge rechtfertigen die Ergebnisse die Verabreichung einer Auffrischungsdosis nach sechs bis sieben Monaten, um den Schutz gegen SARS-CoV-2 und dessen Varianten zu verbessern.

Fauci hält drei Impfungen mit einem COVID-Impfstoff für optimal

Dr. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, sagte am Dienstag, er glaube, dass das “Optimum” einer Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus eine Auffrischungsimpfung beinhalten würde.

Faucis Äußerungen erfolgten eine Woche nachdem die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) und die Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) Auffrischungsimpfungen für Millionen von Amerikanerngenehmigt hatten, darunter auch für diejenigen, die aufgrund ihrer Berufe ein “hohes Risiko” haben.

Fast 1 Million Amerikaner haben nach Angaben des Weißen Hauses bereits Termine für eine dritte Dosis des COVID-Impfstoffs von Pfizer vereinbart.

Pfizer und BioNTech haben am 30. September erste Daten aus ihrer Impfstoffstudie an Kindern zwischen 5 und 11 Jahren bei der FDA eingereicht.

Der unabhängige Impfstoff-Beratungsausschuss der FDA wird im Oktober drei Sitzungen abhalten, um COVID-Auffrischungsimpfungen, kombinierte Auffrischungsimpfungen und Impfstoffe für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zu erörtern, teilte die Behörde am Freitag mit.

Die ersten beiden Sitzungen am 14. und 15. Oktober befassen sich mit Auffrischungsdosen von Moderna sowie den COVID-Impfstoffen von Johnson & Johnson, die beide für Erwachsene zugelassen sind.

Während der zweiten Sitzung wird der Ausschuss auch Daten der nationalen US-Gesundheitsbehörden über die Sicherheit und Wirksamkeit des Erhalts einer Erstdosis eines COVID-Impfstoffes und dem späteren Erhalt einer Auffrischungsdosis von einem anderen Herstellers erörtern, berichtete Politico.