Kritiker von verpflichtenden Grippeimpfungen zitieren häufig eine Pentagon-Studievom Januar 2020 von Greg G. Wolff, die besagt, dass Soldaten, die gegen Grippe geimpft wurden, ein um 36% höheres Risiko hatten, am Coronavirus zu erkranken.

Die Ergebnisse dieser Studien wurden von mindestens fünf zuvor veröffentlichten Studien untermauert, die feststellten, dass Grippeimpfstoffe das Folgerisiko für Nicht-Grippe-Infektionen, einschließlich Coronaviren, erhöhen.

Die häufige Zitierung der Studie von Befürwortern der Impffreiheit veranlassten die Regierung und Gesundheitsbranche dazu, Kritiken und Widerlegungen zu veröffentlichen, die die Wolff-Studie diskreditieren sollen.

Die neueste Studie, die von der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zitiert wird, um die Pentagon-Studie zu diskreditieren, ist eine Analyse der Influenza-Inzidenz und der Inzidenz von Nicht-Influenza-Atemwegsviren bei geimpften und ungeimpften Personen während der “Grippesaison 2010-11 bis 2016-17” in Kanada.

In dieser Studie waren alle Probanden krank – bei ihnen wurden “influenzaähnliche Symptome” diagnostiziert, und sie wurden innerhalb von sieben Tagen nach der Diagnose getestet. Daher kann diese Analyse nicht für die Inzidenz dieser spezifischen Krankheiten in der allgemeinen Bevölkerung herangezogen werden. Stattdessen ist dies nur ein statistischer Vergleich der verschiedenen Krankheiten in der Population der diagnostizierten Kranken in Kanada und erfasst zugleich, ob sie gegen die Grippe geimpft wurden.

Es gab jedoch eine Gruppe von Individuen in der Stichprobe, bei denen trotz Krankheitssymptome alle Labortests negativ ausfielen – vielleicht wäre es am relevantesten, die Ergebnisse dieser Gruppe genauer zu untersuchen.

Diese Kontrollgruppe wurde als “pan-negative Kontrollgruppe” bezeichnet, wobei leider immer noch symptomatische Individuen eingeschlossen waren (Fieber und Husten sowie ein weiteres verwandtes Symptom bei Gliederschmerzen, Myalgie, Prostration oder Halsschmerzen).

Im Vergleich zu dieser Kontrollgruppe wurde interessanterweise bei jenen, die grippegeimpft wurden, der Coronavirus signifikant häufiger diagnostiziert innerhalb der unbereinigten Stichprobe (OR 1,22, 95% CI 1,01 – 1,47). Erst in der bereinigten Stichprobe (modifiziert für Altersgruppe, Wohnsitzprovinz, Testintervall usw.) verschwand diese Korrelation.

Bei allen Patienten, bei denen ein nicht-Influenza-Atemwegsvirus diagnostiziert wurde, wurde ein erheblicher Teil der diagnostizierten Patienten gegen Influenza geimpft – was allein Anlass zur Sorge gibt. Das unbereinigte Quotenverhältnis von 1,16 (95% CI 1,04 – 1,30) bedeutet im Wesentlichen, dass die Grippeimpfungsrate bei diesen Personen 16% höher war als in der Kontrollgruppe.

In der bereinigten Stichprobe (wie bereits beschrieben) war die Korrelation (im Gegensatz zu den Behauptungen der Studienautoren) mit einem Quotenverhältnis von 1,11 (95% CI 0,99 – 1,26) zumindest geringfügig signifikant.

Streng genommen wird die statistische Signifikanz durch das niedrigere Konfidenzintervall bestimmt, in diesem Fall wird die Korrelation als unbedeutend beurteilt, wenn dieser Wert unter 1,0 fällt. Da das niedrigere Konfidenzintervall 0,99 beträgt, gibt es immer noch Grund zur Sorge, und das Gesamtergebnis sollte niemals als “unbedeutend” abgetan werden.

Zusammenfassend ist die von der CDC zitierte Studie bestenfalls bedeutungslos in Bezug auf die Coronavirus-Inzidenz bei Grippegeimpften im Vergleich zu ungeimpften Personen.

Dies entkräftet die weithergeholten Behauptungen der Studienautoren (d.h. die Wolff-Studie von 2020 widerlegen zu wollen, die unter anderem einen Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und der Grippeimpfung aufzeigte), da der Artikel eher ein Propagandastück für die Befürwortung von Impfungen zu sein scheint.