Der deutsche Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach – ein ehemaliger außerplanmäßiger Professor der Harvard-Universität – räumte in dieser Woche ein, dass Nebenwirkungen des COVID-19-Impfstoffs weit verbreitet sind und dass diejenigen, die unter schweren Impfschäden leiden, ignoriert werden.

Lauterbach, einer der tonangebendsten deutschen Befürworter strenger COVID-19-Maßnahmen und Impfpflichten, äußerte sich in einem ZDF-Interview vom 12. März.

Noch im Februar 2022 behauptete Lauterbach, die COVID-19-Impfstoffe seien frei von Nebenwirkungen.

Lauterbachs Eingeständnis erfolgte vor dem Hintergrund von Vorwürfen, er habe zuvor seine akademischen Zeugnisse gefälscht.

Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse der COVID-Impfungen bei 1 von 10.000 Fällen

In dem Interview im ZDF-„Heute Journal” räumte Lauterbach ein, dass die Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe bei 1 von 10.000 Impfungen liege.

Er sagte:

„Nach den neuesten Forschungsergebnissen sind schwere Impfschäden sehr selten. Die Inzidenz liegt bei weniger als 1:10.000 Impfungen.”

„Die Zahlen lagen mir ja… die sind ja altbekannt. Sie sind relativ stabil geblieben. … 1:10.000: da kann man jetzt sagen, das ist viel, und man kann sagen, es ist nicht so viel.”

Obwohl Lauterbach das Auftreten schwerer unerwünschter Wirkungen als „sehr selten” bezeichnete, zog er frühere Behauptungen zurück, dass die COVID-19-Impfstoffe keine Nebenwirkungen verursachten.

Am 14. August 2021 twitterte Lauterbach, die COVID-19-Impfstoffe hätten „keine Nebenwirkungen”.

Der ZDF-Journalist Christian Sievers konfrontierte Lauterbach mit seinen bisherigen Behauptungen: „Sie haben immer den Eindruck erweckt, dass das Thema Nebenwirkungen eigentlich gar kein Thema ist.”

Lauterbach erwiderte, dass seine Aussage aus dem Jahr 2021 „eine Übertreibung war, die ich einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe”, und fügte hinzu, dass „dies nicht grundsätzlich seine Haltung” sei.

In einem Interview vom Februar 2022 wiederholte Lauterbach jedoch dieselbe Position, als er sagte, die COVID-19-Impfstoffe seien „mehr oder weniger frei von Nebenwirkungen”.

In seinem „missglückt” formulierten Tweet gab Lauterbach zu, dass einige Menschen, die durch die COVID-19-Impfstoffe schwere Nebenwirkungen erlitten haben, dauerhaft behindert bleiben werden.

Die Schädigungen seien einzigartig und sprächen oft nicht auf herkömmliche medizinische Maßnahmen an, sagte Lauterbach und fügte hinzu, dass mehr Forschung erforderlich sei, um die geeignete Behandlung für diese Schädigungen herauszufinden.

Er sagte auch, dass die Behörden besser in der Lage sein müssen, Schäden im Zusammenhang mit den COVID-19-Impfstoffen zu erkennen.

Lauterbach zufolge ist es um die deutschen staatlichen Entschädigungsprogramme für Opfer von Impfschäden schlecht bestellt. „Ich kann verstehen, warum sich die Leute hier beschweren.”

„Wir gewinnen langsam ein besseres Verständnis der Situation”, sagte er in Bezug auf die COVID-19-Impfschäden und wies darauf hin, dass sich die Impfstoffe noch in den ersten klinischen Versuchen der Phase 3 befinden.

Auf der Website des deutschen Bundesgesundheitsministeriums heißt es heute: „Moderne Impfstoffe sind sicher und Nebenwirkungen treten nur in Einzelfällen auf.”

Offizielle Daten des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts, des Bundesinstituts für Impfstoffe und Biomedizin, zeigen jedoch, dass bis zum 31. Oktober 2022 etwa 331.000 unerwünschte Ereignisse nach einer COVID-19-Impfung gemeldet wurden.

Von diesen mehr als 331.000 unerwünschten Ereignissen wurden bis Januar 1.808 Anträge auf Entschädigung im Rahmen des deutschen Programms zur Entschädigung von Impfschäden gestellt, und 253 Anträge wurden genehmigt, berichtete die deutsche Zeitung Welt am 28. Januar.

Im März 2021 erklärte Lauterbach gegenüber Science als Reaktion auf Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca, dass er die Fortsetzung der Impfungen erlaubt hätte, solange die Sicherheitsbedenken untersucht würden.

Lauterbach äußerte sogar die Hoffnung, dass die Pharmaunternehmen denjenigen, die durch die COVID-19-Impfstoffe geschädigt wurden, freiwillig eine Entschädigung anbieten werden, da ihre „Gewinne exorbitant” seien.

Am 16. Juni 2022 veröffentlichte Lauterbach ein Video, in dem er sagte: „In sehr seltenen Fällen können nach der Corona-Impfung entsprechende Nebenwirkungen auftreten” – ein Hinweis darauf, dass er seine Haltung zu den Impfstoffen vor dem in dieser Woche bekannt gewordenen Interview überdacht hatte.

In Reaktion auf Lauterbachs Aussagen vom 12. März sagte Dr. Byram Bridle, außerordentlicher Professor für Virusimmunologie an der kanadischen Universität von Guelph, dass die Zahl von 1 zu 10.000 in Bezug auf schwere unerwünschte Ereignisse nach COVID-19-Impfungen wahrscheinlich niedrig ist.

„Diese Statistik ist mit ziemlicher Sicherheit zu niedrig angesetzt, da passive Überwachungssysteme bekanntermaßen zu wenig Daten liefern”, schrieb Bridle in seinem Blog, „insbesondere wenn man den Druck auf die Ärzte berücksichtigt, die Devise ,sicher und wirksam’ nachzuplappern”, und und verwies auf entsprechende wissenschaftliche Studien.

Unter Hinweis auf die Sicherheitsbedenken gegen den Impfstoff von AstraZeneca wies Bridle darauf hin, dass Kanada die Verwendung des Impfstoffs ausgesetzt hat, „weil bei 1:55.000 geimpften Erwachsenen das Risiko schwerer unerwünschter Ereignisse bestand (das hauptsächliche war die Blutgerinnung)”.

Laut Steve Kirsch, Geschäftsführer der Vaccine Safety Research Foundation, ist die tatsächliche Rate an schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen etwa 100 Mal höher als die von Lauterbach genannten Zahlen – „näher an 1 von 100 Dosen” und „bei Todesfällen ist es ~1 von 1.000 Dosen”.

Am 24. Februar 2022 schrieb Andreas Schöfbeck, der damalige Chef der deutschen Krankenkasse BKK ProVita, einen Brief an das Paul-Ehrlich-Institut, in dem er erklärte, dass nach den Daten seines Unternehmens die Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe um 1.000 % zu niedrig gemeldet worden seien. Er teilte dem Institut mit, dass 217.000 der 11 Millionen Kunden von ProVita wegen unerwünschter Ereignisse behandelt wurden.

Diese Enthüllungen veranlassten Christine Anderson, Mitglied des Europäischen Parlaments aus Deutschland, am 25. Februar 2022 eine Anfrage an das Europäische Parlament zu stellen, in der sie auf die „sehr signifikante Untererfassung von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung” hinwies und die EU beschuldigte, „Impfversagen” zu ignorieren.

Am 1. März 2022 entließ die BKK ProVita Schöfbeck. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Virchowbundes, des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, bezeichnete Schöfbeck und die BKK seinerzeit als „Schwurbler alternativer Fakten“.

Lauterbach hat über seine akademischen Qualifikationen mutmaßlich gelogen

Lauterbach trat sein Amt als Bundesminister für Gesundheit am 8. Dezember 2021 an. Die Deutsche Welle bezeichnete ihn damals als „Stimme der Vernunft” und „anerkannten COVID-Experten” und fügte hinzu, dass „COVID-Leugner und Impfgegner ihn besonders stark hassen und ihm oft Morddrohungen schicken”.

Schon bald nach seinem Amtsantritt als Gesundheitsminister wurde Lauterbach für seine harte Haltung in Bezug auf COVID-19-Maßnahmen und Impfpflichten bekannt.

Wenige Tage nach seinem Amtsantritt sagte Lauterbach, ungeimpftes Gesundheitspersonal sei „absolut inakzeptabel”.

Anfang Januar 2022 forderte Lauterbach laut der Deutschen Welle eine bundesweite Impfpflicht.

„Wir brauchen weiterhin eine Impfpflicht”, sagte Lauterbach. „Omikron ist sonst eine schmutzige Impfung durch die Hintertür. Man würde darauf setzen, dass sich alle irgendwann infizieren und dann immunisiert sind. So eine Durchseuchung führt zu großen Problemen.“

„Die Impfpflicht ist auch für die zukünftigen Varianten wichtig, die sich noch entwickeln können. Eine Omikron-Infektion macht nicht unbedingt immun gegen die nächste Virusvariante”, fügte er hinzu.

Eine bundesweite Impfpflicht ist in Deutschland jedoch nicht zustande gekommen. Am 10. April 2022 berichtete die Deutsche Welle, dass „das Scheitern des Vorschlags das Vertrauen in den Pandemieplan der Regierung untergräbt”.

Und am 29. März 2022 sagte Lauterbach, er werde vorschlagen, dass die EU eine vierte COVID-19-Impfung für Personen über 60 Jahre empfiehlt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Lauterbach in seinem Amt als Bundesgesundheitsminister vor Herausforderungen steht.

Genau am Tag seines Interviews mit dem ZDF enthüllte die Welt, dass Lauterbach 1995 seinen Lebenslauf gefälscht haben soll, um eine Professur an der Universität Tübingen zu erhalten.

Laut Welt gab es mindestens drei Fälle, in denen Lauterbach über seine beruflichen Tätigkeiten gelogen haben soll.

In seiner Bewerbung an der Universität Tübingen behauptete der damals 32-jährige Lauterbach, er führe ein staatlich finanziertes Projekt über Brustkrebs durch. Das deutsche Gesundheitsministerium teilte kürzlich mit, dass ihm die Existenz eines solchen Projekts nicht bekannt sei. Das Projekt wurde seinerzeit mit mehr als 1 Million Dollar finanziert.

Lauterbach behauptete auch, er habe bei der Beschaffung von Mitteln für eine Studie der Princeton University geholfen, aber später wurde bestätigt, dass er „nicht an der Beschaffung des Zuschusses beteiligt war”.

Und in einem dritten Fall behauptete Lauterbach, er habe von der Robert-Bosch-Stiftung mehr als 10.000 Dollar für eine Studie „Ethik und Ökonomie im Gesundheitswesen” erhalten. Es wurde jedoch festgestellt, dass er die Mittel nie erhalten hat, da er das betreffende Projekt nie abgeschlossen hat.

Dennoch ist Lauterbach nach wie vor im Amt des Bundesgesundheitsministers.

Letztes Jahr verklagte der Anwalt der „Impfskeptiker“, Markus Haintz Lauterbach und warf ihm die Verbreitung von Fake News vor. Ein deutsches Gericht entschied jedoch, dass Lauterbachs Äußerungen als freie Meinungsäußerung gelten – allerdings nicht auf der Grundlage, dass seine Äußerungen wissenschaftlich sind, sondern dass es sich um politische Meinungen handelt.

Die jüngsten Enthüllungen über Lauterbach kommen genau zu dem Zeitpunkt, an dem sein ehemaliger Amtskollege in Großbritannien, Matt Hancock, das Hauptziel eines massiven Lecks von WhatsApp-Nachrichten wurde.

Das Datenleck, bekannt als die „Lockdown Files“, enthüllte, dass er und das britische Kabinett Lockdowns durchführten und ein Massenimpfprogramm für COVID-19 auf der Grundlage politischer Zwänge – und nicht wissenschaftlicher Daten – durchführten.

Die COVID-19-Narrative und -Maßnahmen haben sich in den letzten Wochen in Europa weiter verflüchtigt.

Die österreichische Stadt Wien ließ seine Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel am 28. Februar auslaufen, während die griechische Regierung am Dienstag bekannt gab, dass die Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel und Apotheken aufgehoben wurde.